Das Projekt

„Der Blick von außen“ - Schulleitungscoaching durch SeniorExperten/-innen NRW
Experten/-innen aus der Wirtschaft beraten Schulleitungen kostenlos

Was ist das Ziel des Projektes?

Das Projekt bringt ehemalige oder noch aktive Führungskräfte aus der Wirtschaft in ehrenamtlichem Engagement mit Schulleitungen in Form von Beratungs-Tandems zusammen. Es ermöglicht Schulleitungen und Führungskräften in Schule, sich kostenlos zu qualifizieren, beratend begleiten zu lassen und dabei Management Know-how aus der Wirtschaftswelt zu erwerben.

Seit 2005, im Zuge des Schulversuchs „Selbstständige Schule NRW“ änderte sich die Rolle der Schulleitung durch die erweiterten Gestaltungsspielräume grundlegend – Managementfähigkeiten bei Schulleitern/-innen wurden zusehends wichtiger. Deswegen regten Dortmunder Wirtschaftsvertreter/-innen die praxisorientierte und direkte Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen an. Denn ist es nicht so, dass die Leitung einer selbstständigen Schule mehr und mehr der Leitung eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens ähnelt?

Der Schulleiter oder die Schulleiterin ist seitdem dazu angehalten, sich von der Rolle des „Primus inter Pares“ zu verabschieden, da er oder sie letztlich die Verantwortung für die gesamte Ausrichtung der Schule trägt.

Von Schulleitungen werden Fähigkeiten gefordert, die in den Aufgabenbereich des klassischen Managements fallen, zum Beispiel:

  • Budgetplanung
  • Personalführung
  • Öffentlichkeitsarbeit/Marketing
  • Projektkoordination
  • Qualitätsmanagement
  • u.v.m.

Die Bearbeitung dieser Themen erfordert oft Zeit und Know-how, das Schulleitungen nicht im selben Maß haben wie Betriebswirtschaftler. Dennoch leiten sie täglich einen mittelständischen Betrieb - den ihrer Schule.

Der Blick von außen durch den/die Berater/-in kann helfen, diese Leitungsaufgabe besser zu lösen.

Wie läuft die Beratung ab?

Der wichtigste Grundsatz in der Beratung ist die doppelte Freiwilligkeit. Alle Beteiligten entscheiden selbst, ob und wie lange sie am Projekt teilnehmen wollen. Beraten wird meist im persönlichen, vertrauensvollen Gespräch unter vier Augen. Die individuellen Fragestellungen des Schulleiters/ der Schulleiterin werden besprochen und gemeinsam bearbeitet. Der Schulleiter/die Schulleiterin gibt den Schwerpunkt der Beratung vor und definiert im Vorfeld des Coachings Anforderungen und Themen. Keinesfalls geben die ehrenamtlichen Kräfte vor, in welchen Feldern Beratung erforderlich ist. Oft ergeben sich im Laufe der Treffen noch weitere Ansatzpunkte oder neue Themen, die dann ebenfalls gemeinsam bearbeitet werden. Es ist auch möglich, dass die Schulleitung sich von mehreren SeniorExperten/-innen zu unterschiedlichen Themen beraten lässt.

Die Häufigkeit, Dauer der Treffen oder den Zeitraum der gesamten Beratung bestimmen die beiden Tandem-Partner im gegenseitigen Einverständnis.

Ich möchte gerne teilnehmen. Wie sehen die ersten Schritte aus?

Interessierte Schulleitungen und SeniorExperten/-innen melden sich bei dem für die Region zuständigen Koordinator oder der BILDUNGSGENOSSENSCHAFT.

Je nach Beratungswunsch der Schulleitung werden SeniorExperten/-innen zum Erstgespräch vermittelt. Können sich beide Beratungspartner eine weitere Zusammenarbeit vorstellen, organisieren sie ihre folgenden Gespräche individuell nach gemeinsamer Absprache.

Eine Alternative zur Einzelvermittlung ist die erste Kontaktaufnahme über sogenannte Marktplätze. Hier besteht die Möglichkeit, dass sich mehrere SeniorExperten/-innen sowie Schulleitungen vorstellen und gleich Angebote und Bedarfe miteinander ausgetauscht werden können.

Fortbildungen und Veranstaltungen zur Qualitätssicherung

Um die Qualität der Beratung zu sichern, werden im Rahmen des Projektes folgende Veranstaltungen und Fortbildungen durchgeführt:

  • Marktplätze: Diese regionalen Kontaktbörsen für SeniorExperten und Schulleitungen werden meist in Zusammenarbeit mit den lokalen Bildungsbüros organisiert. Mehrere Schulleitungen und SeniorExperten kommen zusammen und stellen auf eigenen Steckbrief-Plakaten ihren Beratungsbedarf bzw. ihr Beratungsangebot vor. Nach anschließenden Einzelgesprächen mit den Beratern entscheiden die Schulleitungen, mit welchem SeniorExperten/ mit welcher SeniorExpertin sie eine Beratung eingehen möchten.
  • Pädagogischer Workshop: Bevor neu im Projekt angekommene SeniorExperten/-innen ihre erste Beratung eingehen, werden sie in einem vorbereitenden Workshop über die Besonderheiten des Beratungsumfelds „Schule“ und die Strukturen des regionalen Bildungssystems informiert. Die Teilnahme an der Nachmittagsveranstaltung ist Voraussetzung für die Aufnahme der ersten Beratung.
  • Themennachmittage: Diese regelmäßigen Veranstaltungen für SeniorExperten/-innen finden in den Regionen statt und werden meist von der jeweiligen Regionalkoordination organisiert. Hier werden die SeniorExperten/-innen über die neuesten Entwicklungen im Schulbereich informiert. Gleichzeitig bieten diese Treffen den ehemaligen Führungskräften die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen oder projektbezogene Themen zu diskutieren.
  • Jahrestagungen: Einmal im Jahr findet eine Fachtagung für alle SeniorExperten/-innen und Schulleitungen des Projektes sowie Vertreter aus der Wirtschaft, Kommunen, des Schulministeriums, Stiftungen und Institutionen statt. Die Diskussionen und Vorträge drehen sich rund um Thema „Kooperation Wirtschaft und Schule“ und die Chancen für die zukünftige Entwicklung.